Minimalinvasive Behandlung

Wir sind auf ausgewählte allgemeinchirurgische Eingriffe spezialisiert. Diese führen wir minimalinvasiv und möglichst schonend durch. Für unsere Patienten bedeutet das kleine Wunden, geringe Schmerzen und frühe Erholung. 

Ihr Experte vor Ort

Chefarzt minimalinvasive Allgemeinchirurgie
Dr. med. Hartmut Roth

 

 

Chefarzt Allgemeinchirurgie
Dr. med. Thomas Steppat

Experteninterview mit Dr. Hartmut Roth

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Typische Erkrankungen in der Allgemeinchirurgie

Blinddarmentzündung Fachklinikum Mainschleife

Blinddarmentzündung 

Die Blinddarmentzündung gehört immer noch zu den häufigsten akuten Erkrankungen des Bauchraums. Diese kommt nicht nur im Kindesalter vor – nicht selten sehen wir auch eine sogenannte „Alters-Blinddarmentzündung“. Eigentlich ist nicht der gesamte Blinddarm, sondern nur ein meist 6-8 cm langer Wurmfortsatz (deshalb auch genauer: Wurmfortsatzentzündung) entzündet. Die Diagnose wird durch klinische Untersuchung, Ultraschalldiagnostik und Blutuntersuchungen gestellt. Jede Blinddarmentzündung ist, auch heute noch, eine lebensbedrohliche Erkrankung und es bedarf einer schnellstmöglichen Therapie. 

Therapie

Nach Diagnosestellung ist die Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes erforderlich. Der Eingriff erfolgt in unserer Abteilung in der Regel minimalinvasiv, also mittels Schlüsselloch-Chirurgie. Über kleinste Hautschnitte wird der Bauchraum mit Hilfe einer Videokamera begutachtet und der Wurmfortsatz mit Miniinstrumenten aus dem Bauchraum entfernt. Der stationäre Aufenthalt dauert meist nur 2-3 Tage – nachfolgend ist noch eine ca. einwöchige Schonung und Diät angeraten. 

Hernien (Bauchwandbrüche auch Eingeweide- oder Bauchbruch) 

Eine Hernie ist eine Lücke in der Bauchdecke. Sie entsteht im Alter und besteht nur selten schon von Geburt an. Eingeweidebrüche können an unterschiedlichen Stellen entstehen, jedoch immer dort, wo die Bauchdecke nicht mit Muskulatur überzogen ist und nur durch das Bindegewebe gehalten wird. Je nach Größe des Defektes kann sich Gewebe des Bauchraums bis hin zu Dünndarmschlingen in die Lücke pressen. Man erkennt in diesem Fall eine Schwellung im Bereich der Bauchdecke. Ziehende Beschwerden und Schmerzen sind die Folge. Wenn diese Dünndarmschlinge eingeklemmt wird, kann es ohne rechtzeitige Therapie sogar zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommen.   

Therapie

Die Diagnosestellung erfolgt zunächst durch Abtasten und Ultraschalluntersuchung. Liegen Beschwerden bei einem kleineren Bauchdeckenbruch vor oder besteht die Gefahr einer Darmeinklemmung, muss die Bruchlücke durch eine Operation verschlossen werden. Hierfür wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Operationsmethoden entwickelt. Es besteht die Wahl zwischen offenen Eingriffen mit oder ohne Einsetzen von Kunststoffnetzen und endoskopische Verfahren mit Einbringen eines Kunststoffnetzes. Die Auswahl des Operationsverfahrens erfolgt bei jeder Patient*in individuell. Je nach Operationsverfahren können die Eingriffe ambulant oder für ein bis zwei Tage stationär durchgeführt werden. In jedem Fall sind nach der Operation Schonphasen einzuhalten, die je nach Art des Eingriffes unterschiedlich lang sind. Bei großen Brüchen wird das Tragen von Stützverbänden für einige Wochen nach dem Eingriff angeraten. 

 

Fachliche Zusatzinformationen

Man unterscheidet bspw. zwischen Leistenbrüchen, Nabelbrüchen, Brüchen in der Bauchdeckenmitte oberhalb des Nabels (epigastrische Brüche), seltenen seitlichen Brüchen (Spieghel-Brüche), Narbenbrüchen und Schenkelbrüchen.  

Gallensteinleiden

Die häufigste Erkrankung der Gallenblase ist die Steingallenblase. Als Folge treten häufig Oberbauchbeschwerden (oft nach fetthaltigen Speisen) bis hin zu Koliken im Oberbauch auf. Besonders gravierend verläuft die Erkrankung, wenn sich die Gallenblase entzündet oder einer der Steine den Hauptgallengang verschließt und damit eine Gelbsucht verursacht. Als Folge kann schließlich eine lebensbedrohliche Bauchspeicheldrüsenentzündung entstehen. Daher ist eine Behandlung unbedingt notwendig. 

Gallensteinleiden Fachklinikum Mainschleife

Endoskopische Gallenblasenentfernung

Beim Vorliegen von Gallensteinen ist eine operative Entfernung der Gallenblase unvermeidbar, um die oben beschriebenen schweren Verläufe zu verhindern. Hier ist der heutige Goldstandard die endoskopische Operation – also die Schlüsselloch-Chirurgie. Über kleinste Hautschnitte wird der Bauchraum mit einer Videokamera begutachtet. Mit Miniinstrumenten wird die Gallenblase von der Leber abgelöst und mitsamt dem darin befindlichen Steinmaterial entfernt. Nach einer wenige Tage andauernden Schonung und Diät kann die Patient*in wieder normale Kost zu sich nehmen. Der stationäre Aufenthalt ist lediglich zwei bis drei Tage.  

Weitere Therapien

Liegt eine Entzündung der Gallenblase vor, erfolgt zunächst eine (meist intravenöse) Therapie mit Antibiotika. Erst nach Abklingen der akuten Entzündung erfolgt die Entfernung der Gallenblase in oben genannter Weise. Wird im Blut ein erhöhter Bilirubin-Wert als Zeichen eines Gallenstaus gefunden, muss der Hauptgallengang im Rahmen einer Magenspiegelung sondiert und eine Kontrastmittel-Röntgenuntersuchung vorgenommen werden. Finden sich hier Steine im Hauptgallengang, werden diese mittels „Fangkorb“ entfernt. Auch hier wird die endoskopische Entfernung der Gallenblase in einer zweiten Operation angeschlossen. In selteneren Fällen wird bei der Ultraschalluntersuchung ein Gallenblasenpolyp gefunden. Um den Polypen einer feingeweblichen Untersuchung zuzuführen und damit eine bösartige Erkrankung ausschließen zu können, bedarf es ebenfalls der endoskopischen Gallenblasenentfernung.    

Varizen (Krampfadern)

Krampfaderleiden sind die häufigste Gefäßerkrankung, die durch eine Bindegewebsschwäche der Venenwand verursacht werden. Je nach Schweregrad kommt es zur Erweiterung und Schlängelung der Venen. Anfangs sind die einzigen Beschwerden kosmetisch unschöne Venen. Später kann es zu einem Schweregefühl, Schwellneigung, Brennen und letztendlich zum „offenen Bein“ kommen. Das Krampfaderleiden kann unterschiedliche Schweregrade und unterschiedliche Lokalisationen bzw. Formen aufweisen. Neben oberflächlichen Seitenastkrampfadern können die tiefen Stammvenen (ausgehend von der Leiste oder der Kniekehle) und Perforansvenen (Verbindungsvenen zwischen den oberflächlichen und tiefen Venen) betroffen sein.  

Fachliche Zusatzinformationen

Um eine stadiengerechte und formgerechte Therapie einleiten zu können, bedarf es einer eingehenden Diagnostik. Neben der klinischen Untersuchung wird hierbei eine spezielle Ultraschalluntersuchung (Duplexsonographie) durchgeführt, bei der der Blutfluss in den Venen dargestellt und pathologische Veränderungen erkannt werden können. Nur in seltenen Fällen bedarf es noch einer Röntgenkontrastuntersuchung. Vom Ergebnis der Untersuchungen hängt dann die weitere stadien- und formgerechte Therapie ab. 

Entfernen von Seitenastkrampfadern

Oberflächliche Krampfadern, die für eine alleinige Verödungstherapie zu groß erscheinen, können operativ über Minihautschnitte entfernt werden. Der Eingriff erfolgt meist in einer Kurznarkose und kann ambulant durchgeführt werden. Im Stehen werden die beschriebenen Venen zunächst mit einem Marker-Stift gekennzeichnet. In Narkose werden dann, entsprechend den Markierungen, Minihautschnitte angelegt und die Seitenastvenen unter der Haut entfernt. Nachfolgend sind Verbandswechsel, Fadenentfernungen und das Tragen von Kompressionsstrümpfen für 4-6 Wochen erforderlich. 

Verödungstherapie

Kleinere Seitenastkrampfadern, die keiner operativen Behandlung bedürfen, können mit speziell dafür entwickelten Verödungsmitteln verschlossen werden. Dabei wird die Vene mit einer sehr dünnen Kanüle punktiert und das Medikament eingespritzt. Die bläulich verfärbte Vene wird dadurch verklebt und ist als solche nicht mehr sichtbar. Die Therapie kann allein erfolgen. Sie wird aber auch mehrere Wochen nach der Operation größerer Krampfadern als ergänzende Therapie angeschlossen. Nachfolgen sollten für ca. eine Woche Kompressionstrümpfe getragen werden. 

Krossektomie

Manchmal schließen die Venenklappen zwar an der Einmündungsstelle einer der Stammvenen nicht, die Klappen im weiteren Verlauf der Vene funktionieren aber noch. Dann muss diese Stammvene oft nicht vollständig entfernt werden. Es reicht aus, die Einmündungsstelle über einen kleinen Leistenhautschnitt zu verschließen. Oft werden hierbei weitere oberflächliche Krampfadern mitentfernt. Einige Wochen nach dem Eingriff können noch kleine verbliebene Krampfadern verödet werden. Der Eingriff kann einseitig ambulant und beidseitig für 1-2 Tage stationär durchgeführt werden. Nach dem Eingriff sind Verbandswechsel und Fadenentfernungen erforderlich. Für 6 Wochen nach der Operation sollten Kompressionsstrümpfe getragen werden. 

Perforansligaturen

Eine mögliche Ursache für Krampfadern sind erweiterte Verbindungsvenen (Perforansvenen) zwischen tiefem und oberflächlichem Venensystem. Diese müssen verschlossen werden, um den Blutstau aus der krankhaft erweiterten Vene zu unterbinden. Es werden über den zuvor markierten Stellen Minihautschnitte angelegt. Dann wird die Perforansvene mit Fadenligaturen verschlossen und die darüber befindlichen erweiterten Seitenastvenen entfernt. Bei dem Eingriff werden oft zusätzlich bestehende Krampfadern mit behandelt. Der Eingriff erfolgt meist in Kurznarkose und kann ambulant durchgeführt werden. Nachfolgend sind Verbandswechsel, Fadenentfernungen und das Tragen von Kompressionsstrümpfen für 4-6 Wochen erforderlich.

Stripping

Es kann vorkommen, dass die Venenklappen einer der Stammvenen nicht schließen. Das Blut sackt dann in der Vene beim Stehen und Pressen in Richtung Unterschenkel. Diese krankhaft erweiterte Vene muss dann entfernt werden, denn sie ist die Ursache für den Blutstau. Werden die krankhaft erweiterten Stammvenen belassen, entstehen wegen des stetigen Blutrückstaus Hautveränderungen am Unterschenkel bis hin zu „offenen Beinen“. Bei dem Eingriff (meist in Vollnarkose oder mittels Rückenmarks-Anästhesie) wird die Vene eröffnet, ein spezieller Draht eingeführt und die Vene damit aufgefädelt. Die Stammkrampfader kann dann unter der Haut, ohne zusätzliche Hautschnitte „gestrippt“ werden. Oft werden bei dem Eingriff zusätzlich kleine Seitenastkrampfadern über gesonderte Minihautschnitte mitentfernt. Der Eingriff kann einseitig ambulant und beidseitig für 1-2 Tage stationär durchgeführt werden. Nach dem Eingriff sind Verbandswechsel und Fadenentfernungen erforderlich. Für 6 Wochen nach der Operation sollten Kompressionsstrümpfe getragen werden. 

Verwachsungsbauch Fachklinikum Mainschleife

Verwachsungsbauch 

Beim Verwachsungsbauch entstehen oft diffuse, teilweise nahrungsabhängige Beschwerden. In seltenen Fällen können die Verwachsungen auch Darmschlingen abknicken oder einengen und damit einen Darmverschluss verursachen. Die Diagnose ist oft nur schwer zu stellen. Neben der klinischen Untersuchung kommt die Ultraschalluntersuchung zur Anwendung. Ein Darmverschluss wird mittels Röntgenuntersuchung ausgeschlossen beziehungsweise bestätigt.  

Therapie

Die sicherste Methode zur Diagnostik mit der Möglichkeit einer anschließenden Therapie stellt die Endoskopie des Bauchraums, also die Schlüsselloch-Chirurgie, dar. Über kleinste Hautschnitte wird der Bauchraum mit Hilfe einer Videokamera begutachtet. Liegen Verwachsungen vor, können diese mit Miniinstrumenten gelöst bzw. entfernt werden. Der stationäre Aufenthalt ist meist nicht länger als 1-2 Tage. Je nach Schwerebild wird eine nachfolgende Schonung und Diät für einige Tage angeraten. 

Weitere proktologische und allgemeinchirurgische Fragestellungen

Neben den beschriebenen Krankheitsbildern gibt es eine Vielzahl weiterer Fragestellungen, die im Bereich minimalinvasive Allgemeinchirurgie therapiert werden können. Dazu zählen bspw. Lipome, Abszesse, Sinus pilonidalis sowie proktologische Fragestellungen.