Konservative Orthopädie

Unter „Konservativer Orthopädie“ versteht man die nichtoperative Behandlung von Erkrankungen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates. Zunächst stehen die ausführliche Anamnese, die klinische Untersuchung sowie die richtige Diagnostik (Ultraschall/Röntgen/CT/MRT) im Vordergrund. Danach erfolgt die individuelle und auf das Krankheitsbild abgestimmte patientenspezifische Behandlung. Bei anhaltenden Beschwerden trotz ausgereizter konservativer Therapie oder auf Grund eines speziellen Krankheitsbildes kann eine Operation dennoch notwendig werden. In diesem Fall ist eine unkomplizierte und schnelle Vorstellung bei unseren operativ tätigen Spezialistinnen und Spezialisten im Haus möglich.

Ihr Experte vor Ort

Ärztlicher Leiter FAZ Volkach und Würzburg
Moritz Gubba

Experteninterview mit Moritz Gubba

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Typische Erkrankungen in der konservativen Orthopädie

Beispiele sind degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und der Gelenke, funktionelle Störungen des Bewegungsapparates oder chronische Schmerzen bei orthopädischen Grunderkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt der „konservativen Therapie“ sind Muskel- und Sehnenverletzungen durch Sportunfälle. Aber auch Knochenbrüche können konservativ behandelt werden.

Manuelle Therapie Chirotherapie Fachklinikum Mainschleife

Manuelle Therapie / Chirotherapie

Vor allem bei akuten Blockierungen im Bereich der Lendenwirbelsäule und dem Iliosakralgelenk (Kreuz-Darmbein-Gelenk) oder bei Rippenblockierungen mit Beeinträchtigung der Atmung kann eine chirotherapeutische Behandlung zu einer schnellen Beschwerdebesserung führen. Auch bei Beschwerden der Halswirbelsäule mit Schwindel oder Ohrgeräuschen ist die Chirotherapie häufig eine hilfreiche Therapieoption.

Schmerztherapie

Eine gezielte medikamentöse Schmerztherapie ist zu Beginn ein wichtiger und sinnvoller Baustein der konservativen Behandlung akuter aber auch chronischer Schmerzen. Sie hilft, den Schmerzkreislauf zu durchbrechen, die Lebensqualität zu verbessern und schafft die Grundlage für weitere Therapiemaßnahmen.

Infiltrationstherapie

Durch eine gezielte Infiltration eines Medikamentes an den Ort der Schmerzentstehung kann häufig rasch eine Linderung der Beschwerdesymptomatik erzielt werden.

Infiltrationstherapie Fachklinikum Mainschleife

Orthopädische Hilfsmittel

Gerade beim chronischen Rückenschmerz ist eine stützende und stabilisierende Lumbalorthese eine gute Hilfe, den Alltag oder die Arbeit wieder besser bewältigen zu können. Aber auch nach Umknicktraumen am Sprunggelenk, chronischen Knieschmerzen oder Gelenkinstabilitäten sind entsprechende Orthesen und Bandagen eine wichtige und unterstützende Therapiemaßnahme.

Tapeverbände Fachklinikum Mainschleife

Tape-Verbände 

Ob akute oder chronische Schmerzen, Tape-Verbände wirken schnell und zuverlässig schmerzlindernd und können praktisch am ganzen Körper angewendet werden.

 

Krankengymnastik

Das Erlernen gezielter Übungen unter professioneller Anleitung stellt eine wesentliche Therapiemaßnahme bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates dar. Erhalt oder Verbesserung der Beweglichkeit nach Operationen, Kraftaufbau und Stabilisierung sind essentiell für die Rückkehr ins normale Leben.

Stoßwellentherapie

Leiden Sie unter akuten oder chronischen Schulter-, Ellenbogen- oder Fersenschmerzen? Dann haben Sie möglicherweise eine Kalkschulter (Tendinosis calcaria), einen Tennisellenbogen (Epicondylitis) oder einen schmerzhaften Fersensporn (Plantarfasziitis). Die Stoßwellentherapie ist eine erfolgreiche konservative Therapiemaßnahme zur Behandlung dieser und vieler weiterer Krankheitsbilder.

Stosswellentherapie Fachklinikum Mainschleife

Wie funktioniert die Stoßwellentherapie?

Seit Dezember 2017 verfügen wir über die Möglichkeit einer gezielten extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT), die das Spektrum der konservativen Orthopädie sinnvoll, umfangreich und erfolgreich erweitert. Dabei bieten wir die modernste Weiterentwicklung der Stoßwellentechnologie an. Die Stoßwelle löst im erkrankten Gewebe einen mechanischen Reiz aus. Auf zellulärer Ebene führt dieser Reiz zu einer Umwandlung in biochemische Signale. Dieser Vorgang wird als Mechanotransduktion bezeichnet. Durch eine gesteigerte Durchblutung, eine Aktivierung der Immunabwehr und eine Beeinflussung der physiologischen Apoptose, kommt es zu einem Anstoß der körpereigenen Selbstheilung. In der Regel werden 3 Behandlungen à 15 Minuten durchgeführt. Meistens tritt schon nach der ersten Behandlung eine Beschwerdebesserung ein. Die Behandlung kann jeder Zeit beendet werden, sollten Sie mit der Behandlung unzufrieden sein.

Bei folgenden Krankheiten kann die Stoßwellentherapie eingesetzt werden:

  • Tennisellenbogen (Epicondylitis)
  • Golferellenbogen
  • Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
  • Fersensporn (Plantarfasziitis)
  • Trochanter-Reizsyndrom (Bursitis trochanterica)
  • Patella-Spitzensyndrom
  • Tendinopathien der Achillessehne
  • Muskelverspannungen/Muskelschmerzen
  • Behandlung von Pseudarthrosen/Falschgelenken
  • Behandlung von Wundheilungsstörungen (z.B. diabetisches Ulcus)

Fachliche Zusatzinformationen

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) wurde ursprünglich zur Behandlung und Zertrümmerung von Nierensteinen entwickelt. Schnell erkannte man auch die Wirksamkeit bei Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems. Heute stellt die Stoßwellentherapie eine anerkannte Therapieoption bei den verschiedensten Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie Muskelverspannungen und Schmerzen dar.

Im Gegensatz zu den bekannteren, radialen Stoßwellengeräten, die eine mechanisch erzeugte Druckwelle an das Gewebe abgeben und unter Anderem häufig zu Blutergüssen führen, bieten wir Ihnen hier die modernste Weiterentwicklung der Stoßwellentechnologie – die piezoelektrische Stoßwelle – an. Die Vorteile liegen vor allem im exakt definierten und präzisen Fokus der Energie („direct focusing“), der justierbaren Eindringtiefe und dem fehlenden Schmerz an der Einkopplungsstelle.

Wie funktioniert die Stoßwelle: Piezokeramik-Elemente werden durch einen Hochspannungsimpuls kurzzeitig und zeitgleich im Mikrometerbereich ausgedehnt und erzeugen so einen Druckimpuls, der ins Gewebe fortgeleitet wird. Durch einen konkav gewölbten Träger und einer exakten Ausrichtung der Piezoelemente zum Therapiefokus kann die Energie gezielt und präzise an den Wirkort abgegeben werden. So wird eine optimale Wirkung gewährleistet. Durch verschieden dicke Gel-Pads kann die Eindringtiefe der Stoßwelle beeinflusst und auf das Krankheitsbild exakt abgestimmt werden.

Osteopathie

Mit der Osteopathie steht uns ein weiteres hilfreiches konservatives Therapieverfahren zur Verfügung. Ziel ist es, mittels gezielter Techniken die körpereigenen Mechanismen zur Gesunderhaltung sowie Selbstheilungskräfte zu aktivieren. So kann sich das System des Körpers wieder stabilisieren und in ein harmonisches Gleichgewicht gebracht werden. Hier steht der gesamte Körper im Vordergrund und nicht nur der beschwerdeführende Bereich. Osteopathische Techniken sind grundsätzlich sanft und nicht schmerzhaft und werden dem Beschwerdebild angepasst.

Hexenschuss Fachklinikum Mainschleife

Akuter Rückenschmerz (Lumbago) oder "Hexenschuss"

Wer kennt das nicht? Eine falsche Bewegung und es fährt einem in den Rücken. Häufig sind Blockierungen von Wirbeln oder Rippen die Ursache. Im Verlauf können sich die Muskeln verhärten und der Schmerz strahlt aus. Durch eine gezielte chirotherapeutische Behandlung kann häufig bereits eine Beschwerdebesserung erzielt werden. Aber auch ein Bandscheibenvorfall kann solche Schmerzen verursachen. Dies wird im Vorfeld zunächst genauestens klinisch untersucht und bei einem Verdacht die entsprechende Diagnostik eingeleitet.

Chronischer Rückenschmerz

Die häufigsten Ursachen sind Verschleiß (Degeneration), stattgehabte Wirbelbrüche oder Operationen an der Wirbelsäule wie z.B. bei Bandscheibenvorfällen. Aber auch eine Fehlbelastung oder zu wenig Bewegung können zu chronischen Rückenschmerzen führen. Therapeutisch kommen hier nach einer umfangreichen klinischen Untersuchung sowie einer entsprechenden Bildgebung spezielle Orthesen, Krankengymnastik/Bewegungstherapie und Infiltrationen zum Einsatz.